Wegen der aufstrebenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden die wenig vorhandenen Verkehrswege stark erweitert und der Cottbuser Bahnhof in Verbindung mit der Eisenbahnstrecke Berlin-Görlitz geplant und erbaut. Dies geschah um 1865, sodaß bereits 1866 der planmäßige Fahrbetrieb zwischen Berlin und Cottbus aufgenommen und das Empfangsgebäude fertiggestellt werden konnten. Äußerlich ähnelte das Empfangsgebäude vielen Bahnhöfen jener Zeit, deren Architektur zweckmäßig und sachlich gestaltet waren und somit hervorragende Beispiele für die Industriearchitektur dieser Epoche darstellten. Das Bahnhofsgebäude mit seinen zwei langgestreckten Seitenflügeln, welche den etwas zurückgesetzten Mittelbau einrahmten, stand in Insellage zwischen den Gleisen.

Durch starke Zunahme des Verkehrs in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts sah man sich gezwungen zu handeln und Pläne für einen Neubau zu entwerfen. Doch erst, nachdem das schöne Gebäude Ende des 2. Weltkrieges vollständig zerstört war, griff man diese Pläne auf und begann mit der Projektierung und dem Neubau des Cottbuser Bahnhofs an der Vetschauer Straße. Die Bauzeit zog sich allerdings bis 1978 hin, sodaß Reisende für diesen Zeitraum mit einer Baracke vorlieb nehmen mußten. Cottbus entwickelte sich zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt für Güter- und Personenverkehr, da sieben verschiedene Eisenbahnlinien hier zusammenführen.

Durch umfassende Sanierungsarbeiten vor Beginn der BUGA entstand eines der modernsten und schönsten Bahnhofsgebäude Deutschlands. Im Jahre 1993 wurde das großzügig gestaltete Reisezentrum neu eröffnet. Ein Service-Point in der Empfangshalle ist der zentrale Anlaufpunkt für alle, die Informationen über Züge, Fahrpläne aber auch Übernachtungsmöglichkeiten und Auskünfte zu Veranstaltungen benötigen. So haben sich über 20 Gastronomie- und Serviceunternehmen im Gebäude niedergelassen. Einige Beispiele sind das Pressezentrum, ein Spreewaldpavillon mit einheimischen Erzeugnissen, eine Buchhandlung, diverse Restaurants und Imbißstände sowie ein Backwarengeschäft. Günstige Öffnungszeiten tragen dazu bei, daß nicht nur Reisende zu einem Bummel eingeladen werden, sondern auch Einheimische die vielfältigen Angebote nutzen. Das Berufsinformationszentrum in der ersten Etage wird von den Jugendlichen, die ihren zukünftigen Lebensweg vorbereiten wollen, dankend angenommen.

Täglich gehen etwa 7.000 Menschen hier ein und aus, etwa 380 Reisezüge mit circa 5.000 Reisenden passieren in demselben Zeitraum den neuen Cottbuser Bahnhof. Dadurch ist dieses Gebäude nicht nur eine notwendige Zwischenstation für Durchreisende, sondern auch ein Ort pulsierenden Lebens und eine attraktive Visitenkarte für Cottbus geworden.

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