10./11.08.2010

„Land unter“ hieß es an der Spree in Cottbus zuletzt am 24. Juni 1981. Der Pegel stand damals bei 3,22 Meter und zu Extremzeiten wurden 137 Kubikmeter je Sekunde gemessen.

Ein Problem gebe es nur, wenn der Staudamm in Spremberg brechen würde, doch dann hätte ganz Cottbus nasse Füße!

Welch Glück für Cottbus, dass in der Talsperre Spremberg wegen Sanierungsarbeiten in den letzten Wochen das Wasser abgelassen worden war. So konnte die Talsperre das ankommende Wasser aufnehmen. Nach dem Stopp der Bauarbeiten sollen bis zu 70 Kubikmeter Wasser in der Sekunde aus dem Stausee gezielt abgelassen werden, die dann Richtung Cottbus fließen.

Landesumweltamt und Feuerwehr in Cottbus rechnen damit, dass der Scheitelpunkt des Hochwassers ab Dienstag in der Stadt zu erwarten ist. Nach Ansicht eines Führungsstabs erfordert der Zustand der Hochwasserschutzanlagen erhöhte Aufmerksamkeit. Mit Vernässungen, im schlimmsten Falle Überschwemmungen in einzelnen Stadtgebieten, besonders in Cottbus-Gallinchen, sei zu rechnen. Vorsichtshalber wurden 200 000 Sandsäcke geordert und Füllstationen eingerichtet. Auch Folien sind bestellt, der Einsatz von Deichläufern ist vorbereitet.

11.08.2010 »Wir sind auf das Hochwasser vorbereitet, sollte es die Situation erfordern, dass wir Häuser evakuieren müssen, stehen Notunterkünfte zur Verfügung.« so der Oberbürgermeister Szymanski.

-Deichläufer eingesetzt ab 14.oo Uhr eingesetzt
-200000 Sandsäcke hatte die Stadt geordert.
-das Begehen und Befahren der Deiche im Cottbuser Stadtgebiet strikt untersagt
-die kleineren Brücken sind gesperrt
-gefährdete Kleingartenanlagen und Bungalowsiedlungen wurden gewarnt und angeraten, dort nicht zu übernachten, Gasflaschen und Chemikalienin Sicherheit zu bringen.
-Warnung an die Stadtbürger: überflutete Räume, insbesondere Keller, zu betreten.
Erst nach Abklingen des Hochwassers sollten die Keller leergepumpt werden.
So könnte verhindert werden, dass die Fundamente brechen.

Die Hochwasserentwicklung in Cottbus hängt davon ab, wieviel Wasser in die Talsperre nach Spremberg fließt.
Dienstag sei noch deutlich mehr Wasser in das Speicherbecken gelaufen als abgelassen werden konnte.
Daher wurde begonnen, kontrolliert Wasser in die Spree abzugeben.
-ab 8 Uhr wurden zunächst 30 Kubikmeter je Sekunde abgelassen
-ab 12 Uhr wurde die Menge dann auf 50 Kubikmeter je Sekunde erhöht

Zum Vergleich: Der normale Abfluss zu dieser Jahreszeit beträgt sechs bis zehn Kubikmeter. Bis zu 70 Kubikmeter könnte die Stadt relativ problemlos verkraften, so die Experten. Darüberhinaus könnte es allerdings kritisch werden.

Hochwasser 10.08.10 an der Spree in Cottbus, die bunten Sitze der untersten Reihe waren später mit Wasser bedeckt, der Steg weiter unten... mindestens 1m unter Wasser, 1.Spreewehr in Madlow: da wo einer im Wasser steht war Ufer, 2. Spreewehr in Sandow am kleinen Spreewehr, die Wehre sind alle geöffnet, Brücken sind gesperrt, die meißten Wege an der Spree entlang auch abgesperrt, ab und an sieht man mit Stellen die mit Sandsäcken befestigt wurden, THW Autos fahren überall umher und immer wieder werden die Pegelstände abgelesen, wir haben von Sandow bis Madlow und zurück die Spree abgefahren, schon beeindruckend, wie hoch das Wasser steht und wie die Spree da entlangtost, Wir haben bis halb 11 Nachts da bei den bunten Sitzen gesessen, das Eiskaffe hatte länger auf, war ja was los, so viele Leute, die diese Wassermassen bestaunten und hofften, das nichts weiter passiert (na gut, nicht das beste Video, aber zumindest ein Eindruck)

11.08.10: ich war schon erstaunt, als ich so ca. 14.oo an dem Eiskaffe von gestern schauen war (nachdem ich ja immer nur von "Entspannung" hörte und las), das die Stühle die gestern noch zu sehen (anderes Video)heute gute 40 cm unter Wasser sind!! Der Pegelstand an der Sandower Brücke auch dtl. gestiegen war... hm Entspannung schaut für mich anders aus!

Dummerweise hat es heute auch noch geregnet, bloß gut nur kurz.... kann man nur für die nächsten Tage hoffen, das es so wenig wie möglich regnet... damit die Deiche auch halten, die heute von Polizei bewacht wurden, Fußgängerbrücken auch und das passieren derselben wurde untersagt...
Das Wehr was gestern noch einen deutlichen Höhenunterschied hatte, da braust das Wasser mit gerade mal einem hmm etwa halben Meter durch, mein Eindruck seit gestern, die Spree ist deutlich schneller geworden, das Wasser ist gestiegen und hat sich auch ausgebreitet...

Es war eine spannende Zeit, wir waren die ersten Tage sehr viel mit dem Rad unterwegs, sieht man ja schließlich in Cottbus nicht mehr alle Tage, soviel Spreewasser. Normal ist halt, das man eigentlich überall bei knie-, höchstens hüfthohem Wasser durch die Spree laufen könnte. Und die Gewalt des Wassers zu sehen und es tosen zu hören, war schon sehr beeindruckend. Komisch war nur, man sah kein Tier ringsherum, die Enten hatten sich wohl in Sicherheit gebracht auf stehende Gewässer im Umfeld
und die Nutrias sind dann wohl nach Berlin umgezogen ;)
Es ist aber doch alles sehr gut für Cottbus gelaufen, weil die Talsperre in Spremberg zum Glück abgelassen war, so drüber nachdenken, was hätte sein können wenn nicht... nene lassen wir mal.

Es hat lange, bis zum Herbstanfang gedauert, bis der Pegel wieder auf "normal" stand.

Etwas hat uns das Hochwasser noch mitgebracht: eine extrem lästige Mückenplage!
Wenn man sich abends draußen aufhält, ist das schon wirklich sehr belästigend.

24.09.10

Spree ist wieder normalhoch

Auf dem Bild sieht man rechts das Eiskaffe Greschke, dessen Sitze die Treppe runter bis zur Spree gehen. Die Stege zur Kahnanlegestelle waren unter Wasser und der Pegel stand gut 40cm über der untersten Sitzreihe.